CoGardening: Jetzt geht es an die Umsetzung

 Creapolis
Studis der Fachrichtungen Innenarchitektur und Integratives Produktdesign der Hochschule Coburg haben unter anderem "Hochbeete mit Mehrwert" für die Innenstadt entworfen – zwei Entwürfe wurden jetzt im CREAPOLIS Makerspace umgesetzt.

„Pflanzmatt!“ und „OpenUP“ heißen zwei der acht Entwürfe, die Studis im Wintersemester für das Projekt „CoGardening“ angefertigt haben. Nun wurden beide im CREAPOLIS Makerspace umgesetzt. Aufgabe im vergangenen Wintersemester war es, Hochbeete mit Mehrwert für das Stadtgebiet oder Projekte, die in Kleinstgärten realisiert werden können, zu entwerfen.

Ein grünes Schachbrett für Coburg

Johannes Prechtl, der im neunten Semester Innenarchitektur studiert, war bereits dabei als die Entwürfe ausgearbeitet wurden. „Mein Projekt war UpSi Upside Down Gardening – der Entwurf wurde leider nicht zur Umsetzung ausgewählt“, sagt der 25-Jährige. Mit seiner Arbeitsgruppe gemeinsam hat er jetzt das „Pflanzmatt!“ umgesetzt. Dabei handelt es sich um ein Riesenschachspiel, das aus 64 Modulen zusammengebaut wird. Als Spielfiguren werden Pflanzen verwendet. Die Ausarbeitung für das „Pflanzmatt!“ hat die Gruppe aus dem vorherigen Semester bekommen. Dann sind die Innenarchitektur-Studis in die weitere Planung gegangen. „Wir haben eine Materialliste erstellt und uns überlegt, welche Blumen geeignet wären.“

Als die Gruppe alle Materialien beisammen hatte, ging es an die Umsetzung. Alles ist im CREAPOLIS Makerspace passiert. Im ersten Schritt haben Johannes und seine Gruppenmitglieder mit der CNC-Fräse alle 256 Seitenteile ausgefräst. Im Anschluss wurden die Bodenplatten mit einer Tischkreissäge zugesägt und ein Loch in deren Mitte gebohrt. „Wir haben alle Ecken und Kanten mit dem Frästisch und einem Bündigfräser entgratet und die Kanten zusätzlich mit einem Radiusfräser abgerundet. Das Holz zu schleifen war nicht notwendig“, sagt Johannes. Um dann alles zu verschrauben wurden Akkuschrauber mit Torx Bits und Bohrer benutzt. Die Bohrlöcher wurden im Vorfeld noch mit einem Senker versenkt, damit die Schrauben bündig mit dem Holz abschließen.

„Bevor wir alles verschraubt haben, haben wir alle Holzteile, jeweils zur Hälfte, dreifach mit einer klaren und einer schwarzen Lasur eingelassen. In die Mitte der Felder, also beim vorgebohrten Loch, werden PVC-Rohre montiert, die farblich passend zum jeweiligen Feld lackiert wurden“, beschreibt Johannes die bisherigen Arbeitsschritte. Um alle Felder miteinander verbinden zu können und für mehr Stabilität wurden die einzelnen Felder mit Möbelverbindern ausgestattet. Die Spielfiguren sind aus Möbelbeinen, die mit schwarzen und weißen Blumentöpfen verschraubt wurden. „Die Töpfe haben wir mit drei Stickern der jeweiligen Schachfigur aus dem Plotter beklebt. Im letzten Schritt wurden zwei Rollwägen so präpariert, dass die Figuren darin aufbewahrt werden können.“

„Wir werden das fertige ,Pflanzmatt!‘ an die Stadt Coburg übergeben“, sagt Johannes. Die Stadt kann dann einen geeigneten Ort im öffentlichen Raum finden, an dem Leute vorbeikommen und damit spielen können. Für die Bepflanzung soll das Grünflächenamt zuständig sein. „Zur Projektergänzung werden wir noch eine Bauanleitung zum Nachbau erstellen.“ Das Modell soll für die nicht kommerzielle Nutzung für die Öffentlichkeit freigegeben werden.

Diese Materialien wurden verwendet:

  • Multiplexplatten (19 und 21 Millimeter dick für die Seitenteile und die Bodenplatte)
  • Klare und schwarze Lasur
  • Möbelverbinder und unzählige Schrauben
  • Möbelbeine
  • Pflanztöpfe
  • Bootslack

Gartenkräuter für alle

Das zweite Projekt, das im Makerspace umgesetzt wird, ist das „OpenUP“. Dabei handelt es sich um einen vier Meter langen Kräutertisch. Das Holzmodul hat beidseitig ausziehbare Sitzbänke, auf denen größere Gruppen verweilen können. Das Besondere an dem Tisch ist, dass er von Rollstuhlfahrern unterfahren werden kann. Die eingelassenen Tontöpfe sind mit Kräutern bepflanzt, an denen sich die Bürger bedienen können und um die sie sich gleichzeitig kümmern sollen.

Wo das Hochbeet aufgestellt werden soll, ist noch unklar. „Das entscheidet die Stadt Coburg – der Pausenhof einer Grundschule war im Gespräch“, sagt Sarah Sponar, die das Projekt mit zwei Kommilitoninnen umgesetzt hat. Für die Umsetzung waren die drei Innenarchitektur-Studentinnen über einen Monat lang regelmäßig im CREAPOLIS Makersapce.­­­­­

Als Material für den Kräutertisch haben die Innenarchitektur-Studentinnen Kiefernbretter mit runden und glatten Kanten verwendet. Die Bretter haben eine Stärke von 30 Millimetern. „Nach dem Zuschneiden haben wir noch alles geölt“, sagt Sarah. Damit der Ausziehmechanismus beweglich bleibt, hat die Gruppe beim Zusammenbau mit einem System aus Muffen und Gewindestangen gearbeitet.

Diese Tools aus dem Makerspace wurden verwendet:

  • Zug-Kapp Säge 
  • Stichsäge
  • Bandschleifer 
  • Schleifmaschinen 
  • Standbohrer
  • Akkuschrauber

Autorin: Cindy Dötschel, 23. Oktober 2023

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