Süße Bratwurst aus dem 3D-Drucker

 Makerspace
Welches Motiv kommt Dir in den Sinn, wenn Du die Stichworte Coburg und Essen hörst? Genau: Die Coburger Bratwurst. Das haben wir uns auch gedacht, als wir auf einer Suche nach einer Form für ein 3D-gedrucktes Schokostück waren. Das Motiv soll natürlich so realistisch wie möglich sein. Lest hier, wie aus einer richtigen Coburger Bratwurst mit Senf ein kleines Exemplar zum Naschen wurde.

Zu Beginn hatten wir nicht damit gerechnet, dass eine Miniatur-Version der Coburger Bratwurst eine solche Herausforderung werden würde. Einfach einscannen und dann ab in den 3D-Drucker für einen Prototypen? So einfach war es dann leider nicht. Die Schwierigkeit besteht darin, die Wurst nicht zu bewegen. Bratwurst und Brötchen, inklusive Senf, müssen ihre Form über die Zeit des Scans exakt behalten. „Das war nicht so einfach, die Wurst in einem Stück zu scannen und dass sie ihre Position nicht verändert, weil sie schließlich weich ist und links und rechts aus dem Brötchen hängt“, berichtet Techniker Bodo.

Aufgebockt zum ersten Scan

Im ersten Versuch wurde die Wurst auf Holstäben fixiert „aufgebockt“, damit alle Flächen mit dem Scanner erreicht werden können. Eine Fingerspitzen-Angelegenheit bei der eine weitere Herausforderung aufgedeckt wurde. Anders als bei unseren bisherigen 3D-Scans ist eher die Konsistenz als die Größe ein Problem. Die Veste konnten wir anhand eines originalgetreuen Modells scannen und die Prinz-Albert-Statue wurde mithilfe von Kran und Drohne gescannt. Doch die kleine Bratwurst-Semmel verändert ihre Form, wenn die Wurst langsam austrocknet. Also muss sie erst abkühlen und der Senf austrocknen, bevor der nächste Versuch gestartet werden kann. Nachdem die Haltevorrichtung optimiert wurde, ging es los mit Versuch Nummer 2. Und der war erfolgreich.

Digitale Bratwurst-Semmel

Etwas skurril sieht der fertige Scan zugegeben schon aus. Sei's drum. In der Nachbearbeitung tut unser Techniker Bodo nochmal alles, um die Wurst druckfertig zu machen. Und schon starten die ersten Drucke im Makerspace. Mit Filament lassen sich ab sofort schon Modelle 3D-drucken. Die Datei findet ihr hier.

Schoko-Druck startet

An unserem Ziel sind wir damit aber noch lange nicht, denn wir wollten ja eine Schokoladen-Version. Dafür haben wir unseren Kollegen, Prof. Dr. Markus Stark, den Leiter des Instituts für Prototypen- und Modelltechnik, gefragt, ob wir den Lebensmitteldrucker der Hochschule Coburg bei uns aufstellen dürfen. „Materialien wie Marzipan und Schokolade sind gar nicht so einfach zu drucken“, erklärt er. Hinzu kommt, dass das Brötchen und die Wurst digital getrennt werden mussten, damit die beiden Komponenten einzeln aus verschiedenen Materialien gedruckt werden können. Beim Lebensmitteldruck sei die Geometriefreiheit begrenzt, so Stark: „Herausfordernd ist, dass hier keine Stützstruktur für Überhänge zum Einsatz kommt wie beim kunststoffbasierten Druck. Jede Schicht muss durch die darunterliegende oder das Druckbett gestützt werden“. Nachdem die Druckparameter optimiert wurden, konnten wir endlich ein erstes Modell drucken. Mission erfolgreich. Und wir konstatieren: die Coburger Bratwurst schmeckt süß genauso lecker wie deftig. 

Autorin: Judith Rziha, 17. August 2022

DIE BRATWURST DATEI ZUM DOWNLOAD
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