Verena und Johanna sind zwei der Organisatorinnen von #coburgcontracorona. Im Projekt wurden aktuelle Probleme der Corona-Pandemie gesammelt, strukturiert und von unterschiedlichsten Teilnehmern online bearbeitet. Nachdem die intensive Planungs- und Organisationsphase vorbei ist, blicken die beiden auf eine erfolgreiche Aktion zurück. Dafür gibt’s eine gemeinsame Kaffeepause– natürlich virtuell ganz im Quarantäne-Style …
Verena: Na Johanna, wie findest du die Berichterstattung zu #coburgcontracorona. Diese Woche gab’s die ersten Berichte, hast du sie gesehen?
Johanna: Ja klar. Ich finde sie super. Heute Morgen beim Frühstück habe ich einen in der Zeitung entdeckt. Ich habe mich total gefreut, dass so viele lokale Journalisten das Thema aufgegriffen haben. Es sind auch sehr ausführliche Berichte geworden. Einen Radiobeitrag gab es auch. Und Fernsehteams waren auch vor Ort. Gerade für unsere Teilnehmer ist das eine schöne Wertschätzung – und natürlich auch für uns hinter den Kulissen. Kannst du dich noch daran erinnern, als wir Mitte März in einer Team Sitzung über den Hackathon WirvsVirus der Bundesregierung gesprochen haben?
Verena: Das fühlt sich schon ganz schön lange her an. Damals haben wir eher noch mit einem zwinkernden Auge gesagt: „Was die Bundesregierung kann, das können wir doch auch“. Und kaum ausgesprochen, fing die Planung an: Wir haben uns gefühlt über Nacht mit der Hochschulleitung abgestimmt und alle Fakultäten informiert und Zukunft.Coburg.Digital als Kooperationspartner gewonnen. Danach ging’s direkt an die Planung des Ablaufs und das Projekt wurde auf die Homepage der Hochschule gestellt.
Johanna: Stimmt, das ging Schlag auf Schlag. Wir hätten fast eine Standleitung von dir zu mir aufbauen können, so viel wie wir telefoniert haben. Das hat sich angefühlt, als wären wir beide wieder im Büro und nicht alleine im Homeoffice.
Verena: Was für eine schöne Abwechslung zum Quarantäne-Alltag. An manchen Tagen haben wir 3, 4 Mal telefoniert. Und dann ging eine Challenge nach der nächsten ein. Es war wirklich schön zu sehen, dass unser Aufruf so viele engagierte Menschen gefunden hat.
Johanna: Oh ja! Es wurden so viele Herausforderungen eingereicht! Und wir dachten zu Beginn noch, wir müssen heimlich selbst welche schreiben. 😉
Verena: Zum Glück war das am Ende nicht notwendig. Es waren dann mehr als 70 Challenges. Ähnlich bei den Teilnehmenden. Da hatten wir auch spekuliert, wie viele Personen sich wohl melden und bereit sind, in ihrer Freizeit mit wildfremden Menschen zusammenzuarbeiten – und das auch noch ausschließlich virtuell.
Johanna: Und dann wurden es doch über 100 Personen. Das ist so schön zu sehen. Ich finde es immer noch total bewundernswert und faszinierend, dass so viele Leute dabei waren und aktiv mitgemacht haben. Für die Teilnehmenden war es ja dann auch eine sehr spannende Zeit: Innerhalb von zwei Wochen für eine Herausforderung entscheiden, Gruppen bilden, sich organisieren und dann auch noch erste Teilergebnisse abgeben. Dazwischen lag auch noch das Osterwochenende und wir hatten bestes Frühlingswetter und Dauer-Sonnenschein.
Verena: Stimmt, plötzlich stand Ostern vor der Tür. Es war eine gute Idee, den Projektgruppen auch über die Osterfeiertage für Fragen zur Verfügung zu stehen. Die Feiertage waren ja dann doch irgendwie bei jedem anders als geplant. Aber ich habe sehr gerne bei Fragen geholfen. Das war ja gerade die ‚heiße‘ Phase für alle Teilnehmenden.
Johanna: Und dann kam uns recht spontan die Idee mit dem Selfie-Video, erinnerst du dich? Um die Ergebnisse der Projektgruppen zu präsentieren.
Verena: Ja richtig, coole Idee – dachten wir. Bis wir mit der Rechtsabteilung von der Hochschule gesprochen haben. Denn so einfach war das mit den Nutzungsrechten und erforderlichen Einwilligungserklärungen nicht. Creative Commons Lizenz, Nennung der Urheber, freie aber nicht kommerzielle Nutzung, Datenschutz … mir brummt jetzt noch der Kopf. Aber wir haben viel gelernt.
Johanna: Da hast du recht. Aber nicht nur bei den rechtlichen Themen haben wir viel gelernt. Wir hatten sozusagen unsere eigene Challenge mit der Organisation von #coburgcontracorona. Die Aktion war extrem lehrreich und interessant. Ich fände es super, wenn wir ein ähnliches Format irgendwann nochmal organisieren, um unsere ganzen Erfahrungen einzubringen.
Verena: Ich auch. Mal schauen, was die Zukunft bringt ... Du, ich muss jetzt leider unsere virtuelle Kaffeepause beenden. Nicht nur, weil mein Kaffee leer ist, ich habe jetzt gleich ein Telefonat mit einem interessierten Bürger. Er möchte eines der elf bearbeiteten Projekte gerne unterstützen. Ist doch echt cool, dass das Projekt selbst nach vier Wochen noch so eine Dynamik hat.
Johanna: Da hast du recht. Dann bis bald! Tschüss!
Verena: Tschau!