46 Stunden, 14 Minuten und 56 Sekunden hat es gedauert, bis der 3D-Drucker im CREAPOLIS Makerspace den 30 Zentimeter großen „Roten Dominik“ fertig hatte. Die Figur aus Polyactid (PLA), einem aus Milchsäuremolekülen aufgebautem Werkstoff, der auf nachwachsenden Rohstoffen wie Zuckerrohr oder Mais basiert, wird ab sofort an Stammtischen der SPD-Fraktion teilnehmen, wenn Coburgs Oberbürgermeister (OB) Dominik Sauerteig verhindert ist.
Aus dem Makerspace zum Stammtisch
Die Idee kam bei einer Klausurtagung der SPD-Stadtratsfraktion auf, in der beschlossen wurde, in Zukunft monatlich einen offenen Stammtisch in der Kernstadt und den Stadtteilen anzubieten. Das Format soll eine Art Ergänzung zu den „OB-Stadtteilbegehungen“ sein. „Weil mein Terminkalender ja doch ziemlich voll ist, haben wir überlegt, wie wir mich tatsächlich in Präsenz immer dabeihaben können. Scherzhaft wurde dann ein ,Roter Dominik‘ vorgeschlagen, weil ich ja schon nach der OB-Wahl einen roten CREAPOLIS-Albert geschenkt bekommen habe“, sagte Dominik Sauerteig. Die Idee, über die zunächst nur herzhaft gelacht worden sei, wurde dann in die Tat umgesetzt.
Dafür, den OB mit dem kabellosen Handscanner zu scannen, hat Makerspace-Leiter Lorenz Raab etwa 40 Minuten gebraucht. „Ich war beeindruckt. Es ist schon fantastisch, was es heute an Technik alles gibt“, staunte der OB nach seinem Termin im Makerspace. Er findet es großartig, dass jede und jeder die Ausstattung im Makerspace nutzen kann.
Der Weg zur eigenen Skulptur
Doch wie kommt man nun zu einer eigenen Skulptur von sich selbst aus dem 3D-Drucker? „Wenn man schon ein druckbares Modell von sich hat und einen Einführungskurs für den 3D-Drucker im Makerspace besucht hat, ist das kein Problem“, sagt Lorenz Raab. Dann müsse man sich nur den 3D-Drucker online reservieren und in den Makerspace kommen. Einführungskurse für den 3D-Drucker werden monatlich angeboten und können nur mit Voranmeldung besucht werden.
Kurse mit dem 3D-Scanner gibt es momentan nicht, weil diese wesentlich zeitaufwendiger wären. „Termine sind nur vereinzelt nach Absprache möglich. Nach einer Einführung könnte man theoretisch ein druckbares Modell einer Person erstellen.“ Sich selbst zu scannen ist laut Lorenz Raab nicht möglich, weil der Scanner handgeführt ist.
OB bleibt vorerst ein Unikat
Für den „Roten Dominik“ gibt es zwar ein druckbares Modell, die Rechte liegen aber ausschließlich bei Dominik Sauerteig. Solange der OB die Rechte nicht freigibt, steht diese nicht nur allgemeinen Verwendung zur Verfügung. Derzeit ist eine Freigabe der Vorlage nicht geplant.
Autorin: Cindy Dötschel, 1. Juni 2023