Japanische Kinchaku Beutel haben es Yvonne von Prince besonders angetan. „Sie sind das aktuelle Hauptprodukt, was ich in der Region auf Märkten, unter anderem neben Kulturbeuteln und Turnbeuteln, anbiete und auch beim Maker Meetup präsentieren werde“, sagt die 43-Jährige. Die Beutel können unter anderem für Kosmetika oder als Geschenkverpackung verwendet werden. Sie werden oben durch ein Zugband verschlossen. „Man kann meine Beutel auch wenden - deshalb achte ich auch darauf, dass die beiden Stoffe, die ich für die Innen- und Außenseite verwende, Ton in Ton sind.“
Am Dienstag, 26. September, findet das erste Maker Meetup nach knapp einem Jahr Pause im CREAPOLIS Makerspace statt. Los geht’s um 17.30 Uhr. „Bei den vergangenen Meetups war der Austausch nach den Projektpräsentationen ein Highlight für die Teilnehmer“, sagt CREAPOLIS Eventmanagerin Laura Dorst. Denn hier sei genug Zeit gewesen, sich zu vernetzen und über die Projekte zu sprechen.
Vom Maker zum Unternehmer
Darauf, neue Kontakte zu knüpfen, hofft auch Yvonne, die ihre Beutel ausschließlich als Unikate herstellt. Sie legt sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit. „Vor einiger Zeit habe ich über einen Bekannten Dekostoffe bekommen, die sonst im Müll gelandet wären. Ich bin immer noch dabei, die Stoffe aufzubrauchen.“ Die gelernte Modenäherin hält generell die Augen nach Restbeständen offen, sodass sie keine Meterware kaufen muss. Sie verwendet außerdem Volumenvlies, damit die Beutel nicht in sich zusammenfallen.
Auch Michel Hartan wird beim Maker Meetup sein Projekt präsentieren. Bei ihm liegt der Fokus dabei nicht nur auf seinen Produkten, sondern vor allem auch darauf, wie er zum Makerspace gekommen ist und ein eigenes Unternehmen gegründet hat. „Anfang 2022 habe ich angefangen, kleine Dinge zu nähen. Im Sommer habe ich dann mitbekommen, dass es im Makerspace eine Stickmaschine gibt und einen Einführungskurs gemacht“, sagt der BWL-Student. Ziemlich schnell hat er dann Motive auf selbstgenähte Shirts gestickt. „Die Ergebnisse haben mir gut gefallen.“
Maker Meetup als Chance
Das allererste Produkt, das Michel selbst genäht hat, waren Stoffbeutel mit langen Henkeln. „Auf mich sind Leute zugekommen, die auch solche Taschen wollten“, sagt er. Schließlich hat er sich selbst eine Stickmaschine gekauft. Seitdem verkauft er unter anderem Federmäppchen, Schlüsselanhänger und Taschen. „Die Sachen sind mit allem möglichen bestickt.“ Seine Zielgruppe sind Studierende. Deshalb ist es ihm auch wichtig, die Preise möglichst niedrig zu halten.
Das Maker Meetup sieht Michel als Chance dafür, auch andere darauf aufmerksam zu machen, welche Tools sie im Makerspace nutzen können. „Vielleicht wird der eine oder andere so dazu motiviert, in den Makerspace zu kommen.“
Autorin: Cindy Dötschel, 25. August 2023