4 Tage. 25 Events. Das war der straffe Zeitplan der diesjährigen Coburger Digitaltage „Total.Digital“. Vom 12. bis 15. Oktober drehte sich alles ums Thema Digitalisierung – von Künstlicher Intelligenz über Virtual Reality bis hin zu Umweltsensorik.
Die Gründerplattform Zukunft.Coburg.Digital organisierte die Digitaltage bereits zum zweiten Mal. In diesem Jahr mussten Teilnehmerbegrenzung und ein Hygienekonzept eingesetzt werden: „Trotz der veränderten Vorzeichen war TOTAL DIGITAL ein voller Erfolg – vor allem weil sich alle Besucher und Veranstalter so vorbildlich an alle Hygieneauflagen gehalten haben“, resümiert Organisatorin Kerstin Krinke, Projekt- und Netzwerkmanagerin von Zukunft.Coburg.Digital.
Die CREAPOLIS Events bei Total Digital
Auch CREAPOLIS, die Vernetzungsplattform der Hochschule Coburg, organisierte Events im Rahmen von Total.Digital. Coburger Professoren konnten so in zwei Workshops und vier Vorträge das Know-how der Hochschule zum Thema Digitalisierung zeigen und weitergeben. Die beiden Workshops durften mit begrenzter Teilnehmerzahl und entsprechendem Hygienekonzept im CREAPOLIS Makerspace stattfinden. Im ersten Workshop am Montag bauten die Teilnehmer mit Prof. Dr. Thomas Wieland (Professor für Mobile Computing, Netzwerktechnik und IT-Sicherheit) und Frank Eisenwiener (Repair-Café Coburg) einen Feinstaubsensor, um die Luftqualität zu messen. Der Dienstags-Workshop von Jens Grubert (Professor für Mensch-Maschine-Interaktion) und seinen Mitarbeitern Daniel Schneider und Alexander Otte bot die Möglichkeit, einen Einblick ins 3D-Design zu werfen und virtuelle Realitäten durch eine VR-Brille zu erfahren und zu testen, was sehr gut bei den Teilnehmern ankam.
Im Online-Vortrag am Dienstag erklärte Prof. Dr. Mirko Kraft (Professor für Versicherungsmanagement), in seinem Vortrag "KI und Versicherung – Wie passt das zusammen?", wie automatisierte Technologien Versicherungsunternehmen helfen, Präventionsmaßnahmen zu treffen, den Arbeitsablauf zu beschleunigen oder Prämien zu berechnen. Auch neue Geschäftsmodell, wie zum Beispiel Telematik-Boxen in Fahrzeugen, können durch Künstliche Intelligenz nutzbar gemacht werden. Wichtig hierbei sei, dass die KI vertrauenswürdig bleibt. Ein zukunftsweisendes Thema, das hohes mathematisches Verständnis benötigt. Erfreulich in diesem Zusammenhang sind die beiden neu entstehenden KI-Professuren, die voraussichtlich ab dem Sommersemester 2021 an der Hochschule besetzt werden.
Am Abend hielt Prof. Dr. Klaus Stefan Drese (Professor für Sensorik, Messtechnik und Physik) einen Online-Vortrag zur Telemedizin. „Medizinische Schnelltests - Grundlage für die Telemedizin“ lautete der Titel. Drese zeigte die Vor- und Nachteile, des sog. „Point of Care Testing“, also mobiler Diagnostik, auf und wie diese Technologie genutzt werden kann, um Testungen zu beschleunigen. Diese mobile Technik liegt zum Beispiel Blutzucker- oder Schwangerschaftstest zu Grunde, die außerhalb von Laboren angewendet werden können.
„Die 36 Kammern des Innovation-Kung-Fu“ lautete der Titel von Prof. Dr. Christian Zagels (Professor für Innovationsmanagement) Vortrag am Mittwoch oder wie er selbst zu sagen pflegte: „Dinge an denen Innovationen scheitern können – insbesondere in großen Unternehmen“. Er zeigte an unterschiedlichen Beispielen, wie Innovation helfen kann, sich von der Konkurrenz abzuheben. Die Beispiele reichten vom Interaktiven Schaufenster und Umkleidekabinen bis hin zu Bodyscanner zur präzisen Bestimmung der eigenen Konfektionsgröße.
Der letzte Vortrag, der von CREAPOLIS organisiert wurde, bediente das Thema Umweltsensorik. Prof. Dr. Thomas Wieland (Professor für Mobile Computing, Netzwerktechnik und IT-Sicherheit) klärte über das Projekt „Future IoT“ auf, das Forschung in den Bereichen „Stadt und Mobilität“, Umweltsensorik, Mobilitäts- und Bodensensorik betreibt. Beim dem Modell IoT („Internet of Things“) werden kleine Messgeräte verteilt und mit dem Internet verbunden, sodass großflächig Daten eingeholt werden können, um zum Beispiel die Luftqualität zu messen oder mehr über die lokale Ressourcennutzung zu erfahren.
Ziel erreicht
Das Ziel der Coburger Digitaltage ist es, so Kerstin Krinke, Unternehmen, Startups und Institutionen eine Plattform zu geben, um ihre digitale Kompetenz zu präsentieren. Wichtig hierbei sei auch der Austausch und das Netzwerken untereinander. „Unser Ziel, Unternehmen, Gründer und interessierte Coburger zu verbinden und die Digitalisierung greifbar zu machen, ist auch mit Abstand gelungen, wir freuen uns schon auf TOTAL DIGITAL 2021“, lautet das Fazit von Kerstin Krinke. Auch CREAPOLIS freut sich, die Forschung der Hochschule zum Thema Digitalisierung ein Stück weiter in die Gesellschaft getragen zu haben.