Vier Tage für sechs Aufsteller – so lange haben Laura-Maria und Lenny gebraucht, um ihr modulares Ausstellungssystem für die Ausstellung „Stallbauten in fränkischer Kulturlandschaft“ im CREAPOLIS Makerspace fertigzustellen. Die Ausstellung, die eine Kooperation zwischen dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Münchberg (AELF) und der Hochschule Coburg ist, ist noch bis zum 2. Mai in Münchberg zu sehen, bevor sie dann im Sommer nach Coburg kommt.
Platzsparende Lagerung, schneller Aufbau
Die Aufsteller sind zwei Meter lang, zwei Meter hoch und einen Meter breit. Auf jedem Aufsteller können zwei Plakate und zwei Modelle präsentiert werden.
Materialliste für sechs Aufsteller:
- 10 OSB-Platten (1,25 x 2,50 Meter) mit einer Stärke von 15 Millimetern
- 16 Dachlatten / Vierkantholz (2,8 x 4,8 Zentimeter) aus Fichte
- 6 Estrichgitter (1 m x 2 m)
- Schrauben 4 x 45 (die Schrauben wurden verwendet, um den Rahmen zu bauen)
Diese Tools wurden verwendet:
- Tauchkreissäge: Durch die langen Führungsschienen eignet sich die Tauchkreissäge besonders gut für lange Schnitte
- Stichsäge: Mit der Stichsäge wurden die kleineren Kanten ausgesägt (stimmt das so?)
- Oberfräse: Mithilfe Schablonen auf dem Laser, kann man mit der Oberfräse an den Rundungen entlangfahren
- Tischfräse: Mit der Tischfräse wurden die Nutten in die Dachlatten gefräst, um die Estrichgitter in einem Rahmen aus Dachlatten befestigen zu können
Die modulare Bauweise hat viele Vorteile, auch für die zukünftige Verwendung der Modelle, wenn die Ausstellung in Coburg und später in Triesdorf gezeigt wird. „Weil die Ausstellung eine Wanderausstellung ist, wollten wir ein System, das man schnell auf- und wieder abbauen kann. Außerdem passen alle Teile in einen VW-Bus“, sagt Laura-Maria. Die Aufsteller werden durch Steckverbindungen zusammengehalten, Schrauben sind nicht notwendig. Die einzelnen Module können außerdem platzsparend übereinander gelagert werden und nutzen sich bei der Lagerung und beim Auf- und Abbau nicht ab. „Für den Aufbau sind nur zwei Leute nötig und man braucht nicht viel Zeit“, ergänzt Lenny. Um sechs Aufsteller von A nach B zu bringen, reicht eine Fahrt mit dem VW-Bus.
Vom Semesterprojekt zur Ausstellung
Die Ausstellung „Stallbauten in fränkischer Kulturlandschaft“ ist das Ergebnis eines Semesterprojekts im Fachbereich Entwerfen und Konstruieren, das Architektur-Studis im Sommer 2024 in ihrem zweiten Fachsemester unter der Leitung von Prof. Dr. Rainer Hirth bearbeitet haben. Aufgabe war es, für einen Landwirt im Landkreis Kronach einen Stall für 20 Milchkühe zu planen. Dafür wurde neben zwei Grundstücken, die dafür potenziell zur Verfügung stehen, auch ein Demeter Biohof besichtigt. Die Studis konnten sich so ein Bild von den Arbeitsabläufen machen und ein Gefühl dafür entwickeln, was die Kühe brauchen, um sich wohlzufühlen.
Die Ergebnisse wurden im Vergangenen Sommer bereits in der Designfabrik auf dem ehemaligen Schlachthofgelände in Coburg präsentiert. Damals waren auch Wolfgang Willutzki und Rainer Mense aus der Bauabteilung des ALEF vor Ort. Aus dem Besuch ist die Kooperation zwischen dem Amt und der Hochschule Coburg entstanden.
Autorin: Cindy Dötschel-Langbein, 25. März 2025