Noch vor seiner Ausbildung zum Kommunikationselektroniker hat Frank Eisenwiener angefangen, sich mit Elektronik und Computern zu beschäftigen. „Beziehungsweise mit dem, was man damals ,Computer‘ genannt hat“, sagt der 57-Jährige. Die Realschule „CO I“, die er damals besucht hat, hatte sich als erste Schule in Coburg einen Computer angeschafft, mit dem die Schüler arbeiten konnten.
Seinen ersten eigenen Computer hat er mit 13 bekommen. „Mich hat die Elektronik nicht mehr losgelassen.“ Nach seiner Ausbildung war er bei der Bundeswehr und als Techniker bei einer Darmstädter Firma angestellt. Mittlerweile arbeitet er seit 28 Jahren in der IT-Abteilung einer Coburger Versicherung. „Ich war schon in meiner Jugend ein ,Maker‘ und habe viel ausprobiert“, sagt Frank rückblickend.
Über das Repair-Café zu CREAPOLIS
Seinen Weg zu CREAPOLIS, wo er im Makerspace ehrenamtlich Löt-, 3D-Konstruktions- und Elektronikkurse anbietet, hat Frank unter anderem über das Coburger Repair-Café gefunden, das er 2016 initiiert hat. „Damals haben wir damit im Mehrgenerationenhaus der AWO in der dortigen Cafeteria angefangen“, erinnert er sich an die Anfänge zurück. Als dann feststand, dass das Projekt CREAPOLIS ins Leben gerufen und mit einer offenen Werkstatt in der Alten Schlachthofvilla angesiedelt werden soll, hat er Kontakt zu Projektleiter Markus aufgenommen. „Ich fand das Konzept toll – in so einer Umgebung kann ein Repair-Café nur gewinnen. Davor hatten wir zum Beispiel nicht die Möglichkeit zu schweißen oder Holzarbeiten in dem Umfang durchzuführen.“
Seine Kurse bietet Frank seit den Anfängen von CREAPOLIS an. „Ich vermittle gerne Wissen und horte es nicht für mich, das kommt mir hier zugute.“ Ihm ist es ein Anliegen, dass die Teilnehmer die Angst vor der Technik und vor den Werkzeugen verlieren. „Wenn ich die Möglichkeit habe zu löten und das Prinzip verstehe, kann ich selbst löten – bei der Elektronik ist das genauso.“ Sobald man die Hintergründe versteht, würde man auch verstehen, warum zum Beispiel ein Lämpchen leuchtet. In seinen Workshops ist es ihm vor allem wichtig, alle Teilnehmer mitzunehmen. „Mein oberstes Ziel ist es, dass die Leute verstehen, was ich vermittle.“
Flohmarkt im Makerspace
Noch vor der Corona-Pandemie hatte Frank die Idee, einen Flohmarkt im Makerspace zu veranstalten. „Teilweise werden uns für das Repair-Café defekte Geräte gespendet, weil Leute zu spät von der Möglichkeit erfahren, diese zu reparieren.“ Darunter fallen zum Beispiel DVD-Player, Netzteile oder sogar Fernseher, die repariert und geprüft wurden.
Nun wird Franks Idee in die Tat umgesetzt und all diese Geräte sowie Selbstgebasteltes, Werkzeuge, Ersatzteile und Materialien mehr sollen beim Maker-Flohmarkt verkauft werden. Der Maker-Flohmarkt findet am 22. Juli in der Alten Kühlhalle statt und soll unter dem Motto „Von der Community für die Community" stehen. Auch Frank wird Gegenstände, die er nicht mehr braucht, verkaufen: „Ich habe exorbitant viele Multimeter, also Messgeräte daheim rumliegen – sie sind zu schade zum Wegschmeißen. Ich habe aber keine Verwendung für sie.“ Nur weil die Dinge den eigenen Ansprüchen nicht mehr entsprechen, heiße das nicht, dass das für jedermann so ist. Das Wegschmeißen zu vermeiden ist eine Idee hinter dem Flohmarkt.
Anmeldung für Verkäufer
Wenn Du gerne etwas verkaufen möchtest, kannst Du Dich bis zum 9. Juli anmelden und Dir einen der Verkaufstische sichern. Ein gewerblicher Verkauf ist nicht gestattet.
Autorin: Cindy Dötschel, 20. Juni 2023