Schon als Jugendliche hat Birgit selbst Mäntel und Kleider genäht. Mit den Jahren hat sie sich immer mehr Fähigkeiten angeeignet. Bereits damals hat ihr die Arbeit mit den Textilien viel Freude bereitet – also ist sie am Ball geblieben und hat immer mehr dazugelernt.
Um ihr Wissen und ihre Freude am Upcycling weiterzugeben, leitet sie ab Mittwoch, 12. Februar, alle zwei Wochen von 16 bis 18 Uhr als Ehrenamtliche unseren Upcycling-Stammtisch, für den Du dich hier anmelden kannst. Der Upcycling-Stammtisch findet im Wechsel mit dem Nähtreff statt.
Im Interview verrät Birgit, auf was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich freuen dürfen.
Birgit, wie kam es, dass Du den Upcycling-Stammtisch im CREAPOLIS Makerspace anbietest?
Birgit: Ich habe im letzten Jahr an einem der Workshops zum Wurmkisten-Bau in der Holzwerkstatt teilgenommen und so kam der Kontakt zustande. Den Stammtisch leite ich gemeinsam mit meiner Schwester Sabine, wir vertreten uns gegenseitig und werden auch öfter gemeinsam vor Ort sein. Sabine ist gelernte Hauswirtschaftsmeisterin und hat das Nähen beruflich gelernt. Wir haben gemeinsam, dass wir beide nichts wegschmeißen können, schöne Stoffe aufheben und Spaß daran haben, aus diesen etwas Neues zu machen. Durch das Upcycling schaffen wir aus alten Textilien etwas Neues. Ich finde den Gegentrend zum Schnelllebigen schön – durch Upcycling bekommen Dinge wieder Wert. Und alles, was wir machen, ist individuell und zum Teil hochwertiger als vorher.
Was erwartet die Maker beim Upcycling-Stammtisch?
Wir nähen aus alten Pullovern, Jeanshosen, Stoffresten und Blusen etwas Neues. Wenn die Stoffe eine schöne Struktur oder ein schönes Muster haben, kann man eigentlich immer was draus machen. Ich trenne auch oft alte Knöpfe, Schnallen und Gurtbänder ab und verwende das Material wieder. Bei unserem Stammtisch kann sich jeder, der eine Idee gefunden hat, direkt ans Werk machen und am Ende etwas mit nach Hause nehmen.
Müssen die Maker Vorkenntnisse und Materialien mitbringen?
Wer zum Stammtisch kommt, muss einfach nur nähen wollen. Auch Leute, die noch nie mit einer Nähmaschine gearbeitet haben, sind willkommen. Meine Schwester und ich bringen anfangs Materialien mit. Natürlich kann auch jeder seine eigenen Stoffreste von zuhause mitbringen, die zu schade zum Wegschmeißen sind. Meine Schwester und ich bekommen immer sehr viel Material aus Haushalts- und Ladenauflösungen, weil die Leute wissen, dass wir die Materialien verarbeiten.
Welche Projekte hast Du in der letzten Zeit umgesetzt?
In der Weihnachtszeit habe ich aus einem Weihnachtspullover mit Katzen und Weihnachtsbäumen ein Kissen genäht. Auch nähe ich oft Tasche oder Körbe aus festeren Stoffen. Die Körbe kann man zum Beispiel als Osternest verwenden und die Taschen als Verpackung für Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenke. Ich nähe auch oft Lavendelkissen mit Lavendel aus dem Garten oder Geschirrtücher. Man kann sich richtig austoben. Ein schönes Projekt sind zum Beispiel Patchwork-Decken aus zu klein gewordenen Kindershirts als Erinnerungsstücke. In meiner Familie und in meinem Freundeskreis wünschen sich die meisten auch immer etwas Selbstgemachtes. Ich habe auch mein eigenes Label.
Autorin: Cindy Dötschel-Langbein, 28. Januar 2025